Milchbüechli und WC-Papierrollen

Die Finanzkrise 2008 lehrte die Öffentlichkeit, dass für die Wirtschaft kein Milchbüchlein die Rechnung erfasst, sondern dass sie Geld im Kreditwesen vermehrt. Unternehmenskredite werden durch die Arbeit der Angestellten zu Einnahmen. Deshalb weiss ich, dass die Steuern von natürlichen Personen so begrenzt sind wie Lohnerhöhungen von Angestellten: stark begrenzt; die Gewinne vor allem der Konzerne aber unbegrenzt sein werden und bereits sind, einfach durch die Wirtschaftsfreiheit und den globalen Handel. Diese möchte ich erhalten. Aber. Genaue, politisch auszuhandelnde Regeln für Abgaben an die Gesellschaft, die diese Freiheit ermöglicht, sind dazu die passende und notwendige Ergänzung. Genügender Wohlstand für alle ist das Ziel. Es braucht einen starken Hebel: gesetzliche Mindestlöhne. Die Grenzkantone sowie die Städte Winterthur und Zürich machen es vor. In einem Video auf Instagram 2023 hat eine junge Frau das Jahreseinkommen von Angestellten als fingernagelgrosses Fitzelchen gezeichnet und eine Million Euro als ein Blatt Toilettenpapier definiert. Das Vermögen des reichsten Eigentümers des Landes umfasste Dutzende von vollen Klopapierrollen (österreichisch für WC-Papierrollen), und allein dieses Jahr sind ein Dutzend Rollen neu hinzugekommen. Das sind unvorstellbare Dimensionen der Vermögensvermehrung. Durch sie kann ein Multimilliardär ganz einfach unsere Demokratie und unsere Regeln umgehen: Das Vermögen ist in Steueroasen aufbewahrt, vor dem Steuersystem sind nicht alle gleich. – Unser Schweizerischer Bankkonzern hat das Potenzial, bei Schwierigkeiten unseren öffentlichen Finanzhaushalt zu konsumieren. Die bestehenden Regeln für den Notfall haben 2022 nicht gegriffen. Deshalb braucht es starke Regeln für verschiedene Krisenszenarien.

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